Weg frei für neue Gewerbeansiedlung
MARCH/ UMKIRCH. Die Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbandes March und Umkirch haben jetzt die Änderung des Flächennutzungsplanes beschlossen. Damit soll der Weg für neue Gewerbeflächen in beiden Gemeinden frei gemacht werden.

Bei den herausgenommenen Flächen handelt es sich um die beabsichtigte Erweiterung des Gewerbegebietes "Hugstetten-Süd", das im Landschaftsschutzgebiet Dreisamniederung und im "Regionalen Grünzug" liegt. Deshalb hatten das Landratsamt und andere Institutionen Einwände erhoben. Hier müssten erst die Voraussetzungen zur Ausweisung als gewerbliche Fläche geschaffen werden. "Wir müssen erst Untersuchungen machen", sagte Christian Sammel vom beauftragten Büro Fahle-Stadtplaner.
Der zweite zurückgestellte Bereich betrifft den Queen-Auguste-Victoria-Park in Umkirch, der als Sonderbaufläche ausgewiesen werden sollte. Zunächst müssen hier Untersuchungen gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) durchgeführt werden. Diese dient der Erhaltung der natürlichen Lebensräume von Tieren und Pflanzen in der Europäischen Union.
Umgeplant hat der GVV die Gewerbefläche Grasacker in March-Holzhausen (1,7 ha) und das ehemalige Eternitgelände in March-Neuershausen (3,6 ha). Diese beiden Gebiete waren als Gewerbeflächen im FNP dargestellt, die Erstere als geplantes Gewerbegebiet, auf der zweiten befand sich bis vor einiger Zeit eine Industriebrache. Beide Flächen sollten landwirtschaftliche Nutzflächen werden. "Grasacker" bleibt es nach wie vor, während das andere Grundstück bei Neuershausen eine Altlastenproblematik birgt. "Da liegen überall Plattenbruchstücke. Es ist Sondermüll aus Asbestzementfaser. Dieses Gelände könnte man höchstens mit Humus überdecken und dürfte dann nicht pflügen", sagt Josef Hügele, "aber wir wollen warten, bis die Gefährdung abgeklärt ist." Das Eternit-Gelände wurde nun als Fläche gekennzeichnet, deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet ist.
Im Änderungsbereich 5, Sondergebiet Sträßle in March-Buchheim, soll ein Edeka-Supermarkt mit 1600 qm sowie anderer Einzelhandel unterhalb dieser Größenordnung zugelassen werden.
Hauptthema des "stolzen Packen Papiers" (Hügele) war aber das Gewerbegebiet March-Holzhausen. Es war notwendig geworden, neue Gewerbeflächen auszuweisen, weil immer wieder Anfragen von Gewerbetreibenden an die Gemeinde herangetragen wurden. Von den ursprünglich vorgesehenen 17 ha neu auszuweisender Fläche blieben lediglich 9,8 ha als gewerbliche Baufläche übrig. Die Stadt Freiburg hatte gar eine Verkleinerung auf 5,5 ha gewünscht, was aber von der Verbandsversammlung zurückgewiesen wurde.
In einer Machbarkeitsstudie hatte Städteplaner Dr. Fahle den Standort im Ortsteil Holzhausen als den für Gewerbe am besten geeigneten Standort in March eingestuft. Nach regionalplanerischen Vorgaben hat March mit Holzhausen eine gewerbliche Funktion (GE-Funktion), die von der Stadt Freiburg übersehen wurde, als sie ihre Einwände vorbrachte.
In Umkirchs östlichem Ortseingang soll die Fläche zwischen bestehendem Ortsrand und dem Auffahrtsbauwerk der B 31 West als gewerbliche Fläche mit eingeschränktem Gewerbe ausgewiesen werden, außerdem sollen hier Wohnungen gebaut werden.
Einstimmig nahm der GVV auch den Haushaltsplan an. Er wurde mit 15 000 festgesetzt, die im Verwaltungshaushalt anfallen. Die Verbandsumlage richtet sich nach der Einwohnerzahl der Gemeinden und beträgt für March mit 8660 Einwohnern 7500 und Umkirch mit 5203 Einwohnern 4500. Die Geschäftsausgaben sind 2009 um 1000 erhöht, weil die Verwaltung auf SAP umstellen muss.
Badische Zeitung vom 26.02.2009