Geschichtliche Spurensuche

Die Marchorte vor 1000 Jahren

von Thomas Steffens

Bekanntlich ist umstritten, ob wirklich schon in der kommenden Silvesternacht das neue Jahrtausend beginnt. Das soll uns aber nicht davon abhalten, hier und in den nächsten Ausgaben unseres Nachrichtenblatts jeweils einen kleinen Rückblick auf die Zeit vor rund 1000 bzw. 100 Jahren in unseren Ortschaften zu veröffentlichen.

Vorgeschichte

Fast alle Marchdörfer sind erwiesenermaßen weit älter als 1000 Jahre. Die meisten unserer Ortsnamen sind schon aus dem 8. und 9. Jahrhundert, der Zeit Karls des Großen (768 - 814) und seiner Nachkommen überliefert: Bu(o)cheim (Buchheim) 769, Niuvericheshusen (Neuershausen) 788/89, Holzolveshusen (Holzhausen) 849. Auch die lange zur March gehörigen Orte Hochtorph (Hochdorf) und Benzeshusa (Benzhausen) werden schon 772 bzw. 788 erwähnt. Nur Hugstetten bleibt damals unerwähnt. Die 1281 bezeugte Namensform Hustat lässt aber vermuten, dass der Ort kaum sehr viel jünger ist als die übrigen.

Bereits in dieser Karolingerzeit muss die March eine verhältnismäßig dicht besiedelte Gegend des Breisgaues gewesen sein. Das zeigen die vielen Schenkungen, die hier ansässige Leute an Klöster tätigten. Vor allem das Reichskloster Lorsch erwarb damals umfangreichen Grundbesitz. Zentren des Klosterguts lagen in Buchheim - hier gab es schon 769 eine Kirche, dazu eine Mühle - und in Neuershausen. Noch 879 tauschte Lorsch ein Gut in Buchheim vom Kloster Schuttern ein. Ebenfalls frühe Beziehungen zur March hatte das bedeutende Kloster St. Gallen. Es kommt schon 788 im Zusammenhang mit Benzhausen vor und erhielt 802 Besitz in Hochdorf, 861 offenbar auch in Neuershausen.

Die beiden weit entfernten Großklöster dürften kaum die einzigen Grundherren in der March gewesen sein. Es ist nicht anzunehmen, dass adlige Würdenträger - die anderswo wohnten, aber hier Besitz hatten -, all ihren Grund und Boden weggeschenkt hatten. Darüber hinaus gab es Besitz des Reichs bzw. des Königs. Er ging auf die Unterwerfung der Alemannen um 740 zurück und wurde von den Breisgaugrafen als königlichen Beamten verwaltet und genutzt. Gräfliche Einkünfte von solchem Königsgut sind beispielsweise 817 aus Buchheim bekannt; sie wurden von König Ludwig ebenfalls an St. Gallen übertragen.

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Die Marchorte vor 1000 Jahren (PDF)



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