von Thomas Steffens
Die Dörfer
Um 1900 ging es der Landwirtschaft und dem durchschnittlichen Bauernhaushalt in unserer Region vergleichsweise gut. Die Ablösung der Zehntlasten, die zwischen 1850 und 1870 eine hohe Verschuldung der Gemeinden und Familien hervorgerufen hatte, war endlich vollzogen. Unsere kleinen Selbstversorgerbetriebe öffneten sich dem Markt. Sonderkulturen wie Zichorie, Tabak und Gemüse hatten Einzug gehalten und verschafften den Bauern passable Verdienste. Diese Produktion war der Weltmarktkonkurrenz weniger ausgesetzt als der Getreideanbau, und so blieb Baden von der Absatzkrise verschont, die den Norden und Nordosten Deutschlands erfasste. Selbst die Auswanderungsbewegung nach Übersee hatte ihr Gutes gehabt. Ein Teil der ärmeren Bevölkerung war abgeflossen, mit dem hinterlassenen Grund und Boden hatten sich leistungsfähigere Betriebe aufbauen lassen.
In der March hatte die Aus- und Abwanderung deutliche Spuren hinterlassen. Unsere vier Dörfer waren um die Jahrhundertwende alle ungefähr gleich groß, besser: gleich klein. Die Volkszählung von 1900 zeigt das:
Buchheim | 536 Einwohner |
Hugstetten | 552 Einwohner |
Holzhausen | 517 Einwohner |
Neuershausen | 537 Einwohner |